Der Verein " Nein zur TGL, Ja zu erneuerbaren heimischen Energien wurde 2009 gegründet, um den Bau einer Hochdruck- Transitleitung für russisches Gas zu verhindern. Wir sind eine Gruppe von Salzburger und Kärntner Bauern/Grundbesitzern, die sich nicht durch die Grundablöser der Salzburg AG einschüchtern und wegen der Enteignungsdrohung/ Zwangsservituten zu einer Unterschrift nötigen ließen.
Wir arbeiten seit 6 Jahren per Internet sehr gut zusammen und waren gemeinsam erfolglos bei unseren Landesregierungen/ Wirtschafts -und Umweltminister. Daher beschreiten wir nun ganz neue Wege: wir haben eine Petition gegen die Tauerngasleitung beim Europäischen Parlament eingebracht.
Die Gründe für unseren Protest gegen die Tauerngasleitung:
1. Die Tauerngasleitung ist eine reine Transitleitung, die Leitung dient also nicht der Versorgungssicherheit, wie bisher von der Politik behauptet und liegt daher nicht im öffentlichen Interesse. Die Leitung dient auch nicht der Unabhängigkeit von russischen Gaslieferungen, sondern scheint die Verlängerung der russischen ´" South Stream" zu sein.
2. Die Errichtung einer neuen Hochdruck-Gasleitung widerspricht der Tatsache, dass im derzeitigen europäischen und österreichischen Gasleitungsnetz keine Kapazitäten-Engpässe bestehen. Zudem stehen neue Gasleitungen dem europäischen Ziel, den Ausbau erneuerbarer Energien zu forcieren, sowie dem Anliegen des Klimaschutzes und der Treibhausgas-Reduktion entgegen.
3. Im bisherigen Prozess zur Planung und Genehmigung der Tauerngasleitung wurden wesentliche Vorschriften über die Öffentlichkeitsbeteiligung, sowohl auf EU- Ebene, als auch auf österreichischer Ebene missachtet.
4. Die Tauerngasleitung ist nicht wirtschaftlich und daher darf der Bau dieser Leitung nicht durch EU Förderungen möglich gemacht werden.
5. Die von der EU vorgeschriebene SUP-Richtlinie 2011/42/EG ist in Österreich im Bereich des Gaswirtschaftsrechts nicht ordnungsgemäß umgesetzt worden.
Der Energiemarkt in Europa befindet sich im Umbruch. Die Notwendigkeit einer Steigerung der Energieeffizienz ist Teil des „20-20-20-Ziels“ für das Jahr 2020, das eine Senkung des Primärenergieverbrauchs der Union und der Treibhausgasemissionen um jeweils 20% sowie eine Anhebung des Anteils der erneuerbaren Energiequellen auf 20% umfasst.
Im Bericht der EU-Kommission - EU Energy Trends to 2030 - werden die geplanten Entwicklungen in der europäischen Energieversorgung näher beleuchtet. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung der einzelnen Energieträger sowie der Entwicklung der erneuerbaren Energien. Dabei werden alle energie- und klimaschutzrelevanten EU-Richtlinien (Referenz-Szenario) bis zu der aktuellen EU-Richtlinie 2009/28/EG (Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen) und der Entscheidung Nr. 406/2009/EG berücksichtigt (Reduktion der Treibhausgasemissionen).
Während im Zeitraum 2010-2030 der Bruttoinlandsverbrauch in den EU-27 nur geringfügig von 1.766.841 kTOE auf 1.753.902 kTOE fällt, wird sich der Anteil der erneuerbaren Energien von 152.912 kTOE auf 305.242 KTOE deutlich erhöhen und sich somit exakt verdoppeln. Der Anteil der erneuerbaren Energien steigt von 8,7% auf 17,4%. Gleichzeitig führt dies zu einem Rückgang bei den fossilen Energieträgern. Der Anteil von Öl und Erdgas sinkt dabei stetig. Der Erdgasverbrauch sinkt in der EU im Zeitraum 2010-2030 um 13% von 452.600 KTOE auf 393.388 kTOE.
Unter Berücksichtigung der genannten Entwicklungen sind in der europäischen Energieversorgung Projekte im Bereich der fossilen Energiewirtschaft mehr denn je genauer zu analysieren, vor allem in Hinblick auf ihre Notwendigkeit. Die Annahme eines stagnierenden oder sinkenden Erdgasverbrauchs wird daher zu einer negativen Wirtschaftlichkeit einzelner Projekte führen. Der Trend eines sinkenden
Erdgasverbrauchs zeigt sich in einzelnen EU-Ländern wie Österreich und Deutschland bereits seit dem Jahr 2005 und bestand somit schon vor der Wirtschaftskrise im Jahr 2009.
Europaweit werden daher Gaskraftwerke geschlossen. Auch viele Pipelineprojekte – wie die genannte Tauerngasleitung - sind nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben, da die Anlagen nur sehr geringe Benutzungsstunden bzw. Auslastungsgrade aufweisen:
http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/oesterreich/wien/1471180/Regulator-fur-Schliessung-von-Gaskraftwerken
Daraus lässt sich eindeutig ableiten, dass das bestehende Fernleitungsnetz – auch ohne die geplante Tauerngasleitung - die Erdgasversorgung ausreichend sicherstellen kann. Dennoch werden Pipelineprojekte - wie die geplante Tauerngasleitung - weiter entwickelt, obwohl die Errichtung von Gaskraftwerken nicht mehr rentabel ist und der Erdgasverbrauch in der EU sinkt. Russland möchte neue Absatzmärkte sicher stellen!
Für genaue Informationen und eine Chronologie der Vorkommnisse der letzten 6 Jahre:
http://neinzurtgl.wordpress.com/
Kontakte:
Dieter Burgstaller für Kärnten: 0699 17774003
dieter.burgstaller@gmx.net
Sirikit Reuchlin für Salzburg: 0664 1425255
sreuchlin@hotmail.com