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Was macht Machtlosigkeit und Mangel an Wirksamkeit mit Menschen?

Kurz vor Weihnachten erlauben wir uns einen Blick auf weniger Faktisches oder Objektives im Zusammenhang mit dem derzeitigen Bauboom von überdimensionierten Wohnanlagen im ländlichen Raum.

Wer am 3.12.2016 den Bürgeranwalt im ORF gesehen hat, konnte deutlich spüren, was die ungleiche Machtverteilung zwischen Bauträgern und Anrainern in Letzteren bewirkt. Man spürte förmlich die Aufregung und Hilflosigkeit der Studiogäste, die als Nachbarn gegen ein großes Projekt ankämpfen. Während der Bauträger es nicht mal als wert befand, sich der Situation persönlich zu stellen und der Trauer, der Wut und der Hilflosigkeit direkt ins Auge zu sehen, versuchten die anwesenden Anrainer (aus OÖ) berührend ihren Argumenten Gewicht zu geben. Argumente wie „grüne Oase bewahren“, „Natur und Kraftplatz schützen“, „Erarbeitetes erhalten“ oder „Visionen Raum geben“.  Dem gegenüber standen Worte wie „Investition, Verdichtung, Gewinn, Gesetz, Drohung, Gutachten“.

Wahrscheinlich wird auch in diesem Fall wieder der Bauträger als  Sieger hervorgehen.  Denn diese haben die Macht, das Geld und die Beziehungen, wie sie fallweise sogar von sich selbst sagen  -       Zitat eines Bauträgers in NÖ, nachdem er in Argumentationsnotstand gekommen war:

 „Wir haben den besseren Draht nach St. Pölten!“

Zurück bleiben ausgebrannte, frustrierte Anrainer, die Erlebtes aus ihrem Leben zu verdrängen versuchen. Ihre oft nicht unserer materiellen Welt entsprechenden Argumentationen gegen riesige Wohnanlagen im kleinteiligen ländlichen Raum haben keine Chance gegen Gewinnsucht, Freunderl-wirtschaft und Machtverflechtungen. (Übrigens werden  in NÖ derzeit über  1200 freie Wohnein-heiten – größtenteils großvolumiger Wohnbau im ländlichen Raum – alleine von der ARGE Wohnen angeboten. Dies ist die Vereinigung einiger niederösterreichischer Baugesellschaften in enger Verflechtung mit Entscheidungsträgern des Landes  NÖ)

Mangel an Eigenwirksamkeit und an entgegengebrachter Achtsamkeit führt nicht selten zu Zuwendung an jene Kräfte, die diese Werte vermeintlich bieten wollen. Die Entwicklung unserer Gesellschaft und politischen Landschaft zeigt dies deutlich.

Wir möchten den vielen Gruppierungen, Bürgerinitiativen und auch Privatpersonen in hoher Wertschätzung  und Wahrnehmung ihrer vielen Anstrengungen dafür danken, dass sie derartige „David gegen Goliath“ – Kämpfe wagen (egal um welches Thema es sich handelt).  Wenn auch der Erfolg in der Sache nur selten der gewünschte ist, der Gewinn für die Persönlichkeit des  Menschen, der sich mutig gezeigt hat, bleibt. Oft ist der Mut einiger Weniger der Anstoß für viele neue mutige Kämpfer gegen  Machtlosigkeit und Verlust von Wirksamkeit.

Ein frohes Weihnachtsfest und ein mutiges 2017!
Für die BI „Dorf bleiben!“
Elisabeth Perschl
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