Dass die negativen Auswirkungen eines Logistikzentrums in Ebergassing enorm sein würden, war vielen interessierten Zuhörern schon vorher klar, doch die Erfahrungsberichte der Anrainer der SPAR-Zentrale St. Pölten schockierten dann doch zutiefst.
Leben und Leiden neben einem SPAR-Logistikzentrum
Erfahrungsberichte aus Spratzern/St.Pölten
Lärm rund um die Uhr, Staub- und Geruchsbelästigung! Das sind die Hauptprobleme, mit denen die Menschen dort vor allen Dingen zu kämpfen haben.
"Lärm gibt es hier 24 Stunden lang”, beklagt sich Herr A. “Sei es durch die Rückfahrwarner der zu be- bzw. entladenden LKWs, durch die Lautsprecherdurchsagen für die LKW-Fahrer, die Fahrzeuge, die mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Straßen brausen oder aber auch durch die lautstarken Gespräche der Mitarbeiter auf dem SPAR- Areal. Auch das Dröhnen der ständig laufenden Kühlaggregate der LKWs ist unheimlich laut.” Herr A. erzählt resignierend: “Bei offenem Fenster schlafen, davon können wir hier nur träumen!”
Die erhöhte CO2-Emmission als auch die Staubbelastung der unzähligen LKWs sind für die dort ansässigen Menschen bereits am Rande der Erträglichkeit. Der Staub wird nicht nur eingeatmet und führt dadurch zu gesundheitlichen Beschwerden, nein, er setzt sich auch an den Fenstern der Wohnhäuser ab.
Ein Logistikzentrum, das im 24-Stunden-Betrieb arbeitet, braucht naturgemäß eine gute Beleuchtung um einen reibungslosen Arbeitsablauf sicherzustellen. Vor einigen Jahren wurden die Beleuchtungskörper auf dem Areal auf den letzten lichtstärkeren Stand gebracht. Perfekt für SPAR – ein Albtraum für die Anrainer um des Nachtens zu einem wohlverdienten Schlaf zu gelangen, da die Lichtkegel der Scheinwerfer an der Grundgrenze des Logistikzentrums natürlich nicht Halt machen. “Ohne Rollos und dichten dunklen Vorhängen vor den Fenstern wäre es in unserem Schlafzimmer auch in der Nacht taghell, weil die Scheinwerfer so stark leuchten”, so einer der Anrainer.
Mindestens einmal wöchentlich gibt es einen Feuerwehralarm – auch nachts. Die Anrainer werden davon im Ungewissen gelassen, ob es sich dabei “nur” um einen Brand oder womöglich einen Schadstoffaustritt gehandelt hat. “Vor einiger Zeit gab es in der SPAR-Garage sogar einen Ammoniak-Austritt, bei dem es fast zu einer Bevölkerungsevakuierung gekommen wäre,” berichtet Herr A. noch immer entsetzt.
“Vor ca. 15 Jahren waren die Ausmaße des Logistikzentrums noch relativ überschaubar. Bei der Ankündigung einer Erweiterung wurden unser Bedenken aber immer relativiert und verharmlost. Im Laufe dieser 15 Jahre wurde die ursprünglich verbaute Fläche vervielfacht” beklagt sich Herr K. Das Areal befindet sich auf einem Brunnenschutzgebiet! Durch laufende Flächenumwidmungen seitens der Behörden war es SPAR möglich, auf genau diesem Areal ein derart großes umwelt- und anrainerbelastendes Zentrum entstehen zu lassen….
Die Anrainer haben bereits mehrmals Ihre Sorgen und Nöte der Geschäftsführung der Firma SPAR mitgeteilt, jedoch leider immer ohne Erfolg auf Anhörung oder Verbesserung der Situation.
Der Bürgerinitiative Kontra-Logzentrum Ebergassing ist es wichtig, ihren Mitbürgerinnen im Ort die Problematik eines Lebens neben einem derartigen Großkonzern zu vermitteln. Man wird sich auch weiterhin dagegen wehren, von der Gemeindeführung und einem Lebensmittelriesen vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Die Gesundheit und die Lebensqualität der BürgerInnen Ebergassings – so die Kernaussage der Bürgerinitiative – müssen immer im Vordergrund stehen. Eine Neuverschuldung von ca.3 Millionen Euro – resultierend aus den von der Gemeinde zu tragenden Aufschließungskosten – steht in keiner Relation zu den Kommunalabgaben, die erst nach der Schuldentilgung durch die Gemeinde eingenommen werden könnten.
Der Fa. SPAR wurde –vom Land NÖ- bereits ein entsprechend gewidmetes Alternativgrundstück (in kurzer Distanz zu Wien) direkt angrenzend an eine Autobahn angeboten! Dennoch will der Lebensmittelkonzern am Projekt Ebergassing festhalten. Deshalb fordert die Bürgerinitiative einen sofortigen Projektstopp des SPAR-Logistikzentrums in Ebergassing! Das angrenzende Siedlungs- und Naherholungsgebiet sowie das Europaschutzgebiet Natura 2000 müssen auch weiterhin geschützt bleiben!
Hierzu auch ein Artikel im Kurier:
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