Seit Jahren kämpft die "Bürgerinitiative Kontra-Logistikzentrum Ebergassing" gegen den Bau eines Spar-Logistikzentrums bei der Ortseinfahrt von Ebergassing. Gutachten und Lärmmessungen wurden eingeholt und durchgeführt, um bei einer Umweltverträglichkeitsprüfung mit Zahlen, Daten und Fakten argumentieren zu können.
Aber soweit sollte es gar nicht kommen: Das Bundesverwaltungsgericht hat die Beschwerden des Umweltdachverbandes und der NÖ Umweltanwaltschaft abgewiesen und damit eine UVP für das geplante Spar-Logistikzentrum für nicht notwendig erachtet. Damit könnte schon in nächster Zeit der Spatenstich für das Projekt erfolgen. Für die Bürgerinitiative natürlich ein Rückschlag. Aufgeben will man aber nicht: „Wir haben für die Ebergassinger viel erreicht: Lärmschutz-und Sichtschutzwälle, eine Deckelung der Lkw-Wallfahrten, Lkw-Durchfahrtsverbot durch den Ort, etc. Jetzt müssen wir darauf achten, dass Spar hier zumindest Wort hält und diese Vereinbarungen auch umsetzt“, so Sprecher Thomas Edelmaier.
Die neue Grüne Klubobfrau im NÖ Landtag, Helga Krismer, die den Job Anfang Jänner von Madeleine Petrovic übernommen hat, besuchte gemeinsam mit Petrovic die Mitglieder der Bürgerinitiative am Donnerstag in Ebergassing und weiß nur zu gut, wie sich die Kämpfernaturen jetzt fühlen: „Wir erleben in Niederösterreich derartige Situationen sehr oft. Projekte in Natura-2000-Gebieten oder Naherholungsgebieten, in ruhigen Lagen erfahren einen Einschnitt, der so nicht nachvollziehbar ist. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung soll die Lebensqualität der Bevölkerung, den Schutz von Natur, Umwelt und Tierwelt wahren. Immer öfter werden in Niederösterreich Projekte als nicht-UVP-pflichtig eingestuft. Man stellt sich so auf die Seite der Großkonzerne. Die Auswirkungen bekommen allerdings die BürgerInnen zu spüren. Auch in Ebergassing wird es für die Bevölkerung nicht lustig.“
Die Grüne weiß aber, dass man sich davon nicht entmutigen lassen darf: „Ohne Euch wäre die Bevölkerung nie so transparent über die Dimension des Projekts informiert worden. Ohne Euch gäbe es auch keine Lärmschutzmaßnahmen, von denen nun alle profitieren. Euer Engagement hat sich ausgezahlt!“
Als kleines Dankeschön für dieses Engagement überreichte Krismer ein von der Lebenshilfe-Werkstätte in Krems gefertigten, hölzernen Puzzlesteine: „Ein Symbol für Eure Initiative für mehr Umweltschutz, Lebensqualität und Transparenz in Niederösterreich“, wünscht sich die Grüne Klubobfrau.
Madeleine Petrovic lässt es sich indes nicht nehmen, ihre Kontakte in Brüssel über das geplante Projekt von SPAR zu informieren: Mit Hilfe des EU-Rechts konnten wir in letzter Sekunde schon viel Unsinn verhindern. Wer weiß – vielleicht, findet sich noch ein Hebel, der den BürgerInnen zu mehr Mitspracherecht verhilft.“
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