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Bundesbehindertengleichstellungsgesetz – ein trauriges Beispiel aus Kärnten

Ziel dieses Gesetzes ist, die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen zu beseitigen.

Dieser Bevölkerungsgruppe (immerhin 25 %, dazu zählen auch ältere Menschen, Mütter mit Kinderwagen, usw.) ist eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten, vor allem selbstbestimmt.

Das Bürgerforum Weißenstein setzt sich seit einem Jahr für eine behindertengerechte Ausführung des neuen Bahnhofes ein. Bis dato erfolglos.

In der Schweiz ist eine behindertengerechte Planung selbstverständlich, ein weiteres positives Beispiel ist die Vintschger-Bahn in Südtirol. Aber in Kärnten laufen die Uhren anders:  Bei Auftritten verkündet der Landeshauptmann : „Öffentliche Bauherren haben als positives Beispiel voranzugehen“, wenn es aber bei einem tatsächlichen Projekt um die Umsetzung geht, schaut es ganz anders aus. Dann sind ca. 5% Mehrkosten zu viel.

Konkret geht es in Weißenstein um die Überbrückung der Bahnlinie, die gleichzeitig die Verbindung der Bahnsteige darstellt. Die Bahnsteige werden über Stiegen (Höhe ca. 7,50m) erschlossen. Auf der Nordseite wird gemäß unserem Vorschlag eine Rampe für Behinderte geplant. Auf der Südseite müssen Behinderte, von der Brücke ausgehend, über die Auffahrtsrampe eine Höhe von ca. 10 m hinunter bis zur Landesstraße überwinden.

 Dies auf der Straße, da entgegen der ursprünglichen Planung kein niveaumäßig getrennter Gehweg vorgesehen ist. Die Straßenentwässerung erfolgt über die Gehwegfläche, bei Regen und Eisbildung kann es sogar dazu kommen, dass der Weg für behinderte Menschen nicht benutzbar ist. Die Behinderten müssen über die an dieser Stelle ca. 10 m breite Landesstraße (70 km/h erlaubt, kein Schutzweg!) um dann über den schmalen Zufahrtsweg zum Bahnhof ca. 2,50 m wieder hinauf auf das Bahnhofsgelände zu gelangen. Den Zufahrtsweg haben sich die Behinderten mit den Kraftfahrzeugen zu teilen.

Den Wegverlauf haben wir auf beiliegendem Bild eingezeichnet.

Offensichtlich zu teuer: Lift oder Behindertenrampe auf der Südseite - das heißt wieder sparen auf Kosten der Schwächsten in der Gesellschaft.

 

DI Jakob Staunig

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