Die Papierfabrik Hamburger in Pitten / Seebenstein darf nach wie vor 45.000 t Klärschlamm oder mehr pro Jahr in ihrem Uralt-Wirbelschicht-Kessel illegal ohne aufrechten Konsens verbrennen, die zuständige Bezirkshauptfrau Mag. Grabner Fritz findet das ganz in Ordnung.
Mit beispielloser Überheblichkeit lässt sie uns wissen, dass „sämtliche Vorbringen als umfassend, nachvollziehbar und abschließend behandelt und beantwortet angesehen werden“.
Bereits am 07.03.2012 haben wir unter dem Titel „LEGAL – ILLEGAL – SCHEISSEGAL“ über die Schweinereien der BH Neunkirchen und der Abteilung RU4 des Amts der NÖ Landesregierung im Zusammenhang mit illegalen Bescheiden zugunsten der Hamburger GmbH berichtet.
Das an Frau Mag. Alexandra Grabner-Fritz, Bezirkshauptfrau von Neunkirchen, gerichtete Schreiben vom 29. August 2011 blieb – mittlerweile für uns gar nicht mehr überraschend – unbeantwortet.
Die „Leck mich am Arsch - Methode“ der Vertreter der NÖ Landesregierung gegenüber der Bevölkerung ist ja seit langem an der Tagesordnung.
Wir waren trotzdem der Meinung – schließlich soll man immer positiv denken - dass die zuständige Dame lediglich mehr Zeit braucht um sich in die – zugegeben äußerst komplexe - Materie einzuarbeiten, und warteten deshalb ab.
Genau ein Jahr später, am 29. August 2012 war unsere Geduld am Ende. Schließlich sollte Frau Grabner-Fritz aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer Kompetenz nach einem Jahr doch in der Lage sein, sich einen Überblick zu verschaffen.
Wir richteten deshalb ein verschärftes „Jubiläumsschreiben“ (schließlich warten wir seit 1 Jahr auf einen Terminvorschlag) an unsere Bezirkshauptfrau.
Wir erhielten auch bereits nach einem Monat ein äußerst aufschlussreiches Antwortschreiben.
Wer bis dahin immer noch der Meinung war, dass sich die Dame dafür entschuldigt, dass sie ein Jahr lang nicht auf unser Schreiben reagiert hat, so wie es unter zivilisierten Menschen üblich sein sollte, der irrt gewaltig!
Frau Bezirkshauptmann denkt gar nicht daran! Vielmehr lässt sie uns arrogant wissen, dass der BH Neunkirchen „derzeit keine Fragen als offen und klärungsbedürftig erscheinen“ und auch „eine Besprechung in der Sache derzeit keine weitere Klärung erwarten lässt“.
Sie tritt damit erfolgreich in die Fußstapfen ihres Vorgängers Dr. Zimper, Abgesehen davon, dass er sich in einem persönlichen Gespräch vor allem durch seine schlechten Manieren auszeichnete, wollte er uns tatsächlich weismachen, die (illegale) Verbrennung der 5 bis 6 fachen Menge an Klärschlamm „wirke sich positiv auf die Umwelt aus.“
Illegale (Gefälligkeits)Bescheide“ erscheinen also der BH Neunkirchen nicht klärungsbedürftig! Warum auch, es geht ja lediglich um die Gesundheit der betroffenen Bevölkerung.
Dass Frau Mag. Grabner-Fritz in einer Besprechung in der Sache derzeit keine weitere Klärung sehen will (oder darf) ist in einem Wahljahr nachvollziehbar. Deshalb betrachtet die Dame wohl auch die Diskussion über Schweinereien der zuständigen Behörden (BH Neunkirchen und NÖ Landesregierung) als „abschließend behandelt“.
Wir nicht, Frau Bezirkshauptmann!
Sollten wir nicht endlich aufwachen und auf solche „Vertreter des Volkes“, in Zukunft verzichten?
„Vertreter des Volkes“, die ihre schlechten Manieren demonstrieren und den Menschen nicht einmal ein Minimum an Höflichkeit und Achtung entgegenbringen
„Vertreter des Volkes“, die begründete Sorgen und Anliegen der Bevölkerung ignorieren (bei einer Abstimmung waren 80% der Bevölkerung gegen die Errichtung der von Prinzhorn geplanten Müllverbrennungsanlage)
„Vertreter des Volkes“, die der betroffenen Bevölkerung in ihrer Überheblichkeit nicht einmal die Möglichkeit geben, ihre Anliegen vorzubringen, geschweige denn diesen auch Rechnung tragen
„Vertreter des Volkes“, die selbst dann keinen Handlungsbedarf sehen, wenn Menschen zu Schaden kommen, weil man in einer Region, in der die Sterblichkeitsrate an Atemwegserkrankungen und an Krebs bereits heute weit über dem gesamt-österreichischen Durchschnitt liegt noch zusätzliche Schadstoffe in die Luft blasen will?
„Vertreter des Volkes“, die an einem Projekt festhalten, das absolut nicht notwendig ist, keine Arbeitsplätze schafft, den Lebensraum und die Gesundheit der Menschen gefährdet, dafür aber der Profitgier eines privaten Unternehmers (Jagdfreundes?) dient
Solche Politiker (Parteien) sollten wir in Zukunft nicht mehr wählen.
Brigitta Moraw
Sprecherin der Bürgerinitiative Pro Seebenstein
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