In Wiener Neustadt hat sich im Herbst 2016 die Interessensgemeinschaft „Akademiepark für alle“ gebildet. Anlass dafür war die Absichtserklärung der Stadtregierung, wonach ein weiterer Teil des sogenannten Akademieparks von Grünland auf Bauland umgewidmet, verkauft und dann mit Wohnhäusern zugebaut werden soll.
Die Weichenstellung ist folgende:
Entweder wird die geplante Verbauung, die lediglich Platz für einige Wenige schafft, ein Schritt zur weiteren Zerstückelung der grünen Lunge von Wiener Neustadt umgesetzt
Oder es stellt die Stadtregierung ihre Pläne zur Umwidmung auf Bauland zurück und ermöglicht eine Nachdenkpause. In der können Ideen zur Zukunft des Areals entwickelt werden, Ideen, die über einen primitiven Verkauf und nachfolgende Verbauung hinausgehen!
Oder geht es hier nur um schnelles Geld zu Lasten der Allgemeinheit?
Wir richten daher an alle gleichgesinnten Initiativen den Apell, uns bei unseren Bemühungen zu unterstützen.
Der Akademiepark umfasste ursprünglich rd. 200 Hektar. Er wurde zur Zeit von Maria Theresia unter Graf Kinsky für die Theresianische Militärakademie eingerichtet und mit einer mehr als 5 km langen, denkmalgeschützten Mauer abgegrenzt. Zweck war, auf diesem Gelände Reitpferde zu züchten und sie für die Militärakademiker auszubilden. Im Zuge dieser Arbeiten wurden Wiesen angelegt, ein umfangreiches Bewässerungssystem gebaut und Stallungen („Fohlenhof“) errichtet.
Bis 1918 wurde auf diesem Areal überwiegend Pferdehaltung betrieben.
Im 19. Jahrhundert wurde der Park für die Öffentlichkeit geöffnet.
Von 1953 bis 1995 wurde der Fohlenhof mit dem größten Teil des Parks als Bundesversuchswirtschaft für Problemlösungen auf dem Gebiet der Feld-und Viehwirtschaft verwendet.
Im Zuge der Privatisierungswelle Anfang der 2000er Jahre wurden beträchtliche Teile des Akademieparks (ca. 15 Hektar) an einen Immobilieninvestor verkauft, in weiterer Folge durch die Immobilienfirma der Sparkasse Wr Neustadt erworben, parzelliert und mit Einfamilienhäusern verbaut.
Der „Fohlenhof“ wurde durch die Stadt Wr.Neustadt erworben. Planungen, dieses Areal des Akademieparks für die Stadtgärtnerei zu verwenden, wurden nicht realisiert. Seit mehr als zehn Jahren unterblieben relevante Investitionen seitens der Stadt, der „Fohlenhof“ erweckt daher den Eindruck einer herabgekommenen Betriebsstätte. Die schleichende Devastierung wird dann zu einem Grund mehr, das Areal zu „sanieren“, d.h. zu veräußern und dann zuzubetonieren.
Teile des ursprünglichen Akademieparkareals werden durch das Österr. Bundesheer, der überwiegende Teil durch die Wiener Neustädter Stadtwerke und Kommunal Service GmbH verwendet. Große Flächen des Parks werden landwirtschaftlich genutzt.
Näheres zur Geschichte des Fohlenhofes findet sich unter:
http://www.akademiepark.at/ig/geschichte-fohlenhof/
Betroffen von den Plänen der Stadtregierung Wiener Neustadt wäre das Areal eines ehemaligen Gutshofes mit seiner historisch gewachsenen Struktur, seinen Stallungen, Grünflachen, schützenswerten Altholzbeständen und dem Schau‐, Nutz‐ und Lerngarten des Vereins Kultur.GUT.natur, insgesamt 45.000 Quadratmeter (Planungsstand seit November 2016).
Ziele der Initiative:
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