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Für ein lebenswertes Salzburg

 

Offener Brief an Herr Landesrat Schnöll

der Artikel im heutigen Lokalteil der SN um die Überprüfung des Stadtautobahn-80ers verheißt nichts Gutes. Ich habe daher das beigefügte Email an Herrn LR Mag. Schnöll versandt, das ich als Grundlage für eine weitere sachliche Diskussion, die alle Aspekte berücksichtigt, weiterleite.

 

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dietmar Golth

 

Sehr geehrter Herr Landesrat Schnöll und Mitleser, 

ich bedanke mich im Namen von pro-RSB für das Gespräch am vergangenen Montag.
Ihrem Fachreferenten wurden inzwischen die versprochenen Unterlagen übersandt.

Angesichts der Tatsache, dass der Stadtautobahn-80er evaluiert wird, möchte ich Sie in Ergänzung zur Meldung in den heutigen SN auf weitere Fakten hinweisen, die aus meiner Sicht bei der Entscheidung um eine mögliche Aufhebung der 80 Km/h-Beschränkung berücksichtigt werden müssen:

1. Durch die Stadtautobahnen besteht auch ein Lärmproblem. Dies trifft auch auf die A1 in Salzburg zu (s. Beilage 2016 Petition Pro-Stadtbahn Salzburg).

2. In keiner anderen Stadt Österreichs gibt es solche Diskussionen wie in Salzburg um eine Geschwindigkeitsbeschränkung im Stadtbereich.
    80 Km/h sind meines Wissens in der Nacht schon deshalb notwendig, um eine ausreichende Schlaftiefe und –qualität in der zu garantieren
3. Daraus erhebt sich die Frage, was ist in Wien anders als in Salzburg und warum gibt es dort keine „Unfallhäufung“? Fokusiert man trotzdem alleine auf diesen Punkt, ist sowohl die Zahl
    der Unfälle zusammen mit deren Schwere zu berücksichtigen.
4. Salzburg gehört neben Tirol zu den Bundesländern, in denen es neben Tirol zu den meisten Überschreitungen von Luftschadstoffen kommt (siehe Beilage Factsheet VCÖ).
    Deren gesundheitliche Auswirkungen sind seit 2005 bekannt (siehe Beilage Dr.Oberfeld)
5. Diese erhöhen das Risiko für eine zu geringe Zügelung der Erderwärmung, was wiederum rekursiv die Gefahren für Hochwässer katastrophal um bis zu 500% steigert (s. Beilage Global
    projections of river flood risk in a warmer world).

Werden alle Faktoren berücksichtigt, so sprechen wohl mehr Gründe für die Beibehaltung der Geschwindigkeitsbeschränkungen, da Bürger in erster Linie ein Recht auf die Einhaltung von Emissionsgrenzwerten bei Luftschadstoffen und Lärm für die Erhaltung ihrer Gesundheit haben und die mögliche höhere Unfallhäufigkeit, so eine solche überhaupt gegeben ist, wohl durch verkehrslenkende Maßnahmen unter Einhaltung aller Verkehrsregeln bewerkstelligt werden sollte.

 

Ich ersuche Sie mir bis Ende August mitzuteilen, ob

- pro-RSB Einsicht in den Auftrag für den aktuellen Fahrplan der S-2 erhalten wird,

- ob die Fahrgastzahlen vor und nach der Fahrplanumstellung im Dezember letzten Jahres eingesehen werden können,  sowie

- um die Stellungnahme zum Verkauf der V82 durch die Salzburg AG.

Mit freundlichen Grüßen     

Dr. med. univ. Dietmar Golth
Obmann pro-RSB

 

Zitierte Beilagen:

- 2005 Dr. Oberfeld Auswirkungen Luftschadstoffe - KLICK HIER

- 2015 VwGh-Urteile Einhaltung von Emissionsgrenzwerten u. Recht auf saubere Luft - KLICK HIER

- 2016 Petition Pro-Stadtbahn Salzburg - KLICK HIER

- 2018 Link zu Global projections of river flood risk in a warmer world: - KLICK HIER

- 2018 VCÖ-factsheet Gesunde Luft statt giftige Verkehrsabgase:- KLICK HIER

   

 

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