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Initiative Denkmalschutz: Rettung für alten Gutshof in Mutters in letzter Sekunde?

 

Bundesdenkmalamt Tirol hat dieser Tage eine Not-Unterschutzstellung ausgesprochen!

Ein altes Bauernhaus mit Kern bis in die frühe Neuzeit hätte in Kürze abgerissen werden sollen!

Vom „Schandfleck schnellstmöglich beseitigen“ spricht der Bürgermeister am 17. Jänner auf Facebook* und zeigt sich erfreut, dass am Vortag der Gemeinderat den Ankauf des alten Gutshofs in der Gemeinde Mutters (oberhalb von Innsbruck), einstimmig beschlossen hat, um die Grundstücksfläche „in eine Wiese umzugestalten“. Doch das alte Bauernhaus, prominent am Eingang ins Ortszentrum gelegen (Kirchplatz 1), wurde nach einem Brand des alten Mesnerhauses 1905 als „Holer Lies‘n Luis Gutshof“ bis 1912 auf der teilweisen Brandruine des Mesnerhauses wiederaufgebaut. Das Gebäude - im Kunstkataster Tirol als „Holerlies Hof“ bezeichnet - geht im Kern vermutlich bis in die frühe Neuzeit zurück (erkennbar u. a. am Torgewände; 15./16. Jh.?). Unser Verein Initiative Denkmalschutz, der sich für den Erhalt gefährdeter Kulturgüter in Österreich einsetzt, hat noch am Sonntag, 19. Jänner das Bundesdenkmalamt vom drohenden Abbruch verständigt, sodass das Denkmalamt Tirol wenige Tage später eine Not-Unterschutzstellung per Mandatsbescheid ausgesprochen hat (gemäß § 57 Allgemeines Verwaltungsverfahrensgesetz (AVG) sowie § 1 und § 3 Denkmalschutzgesetz).

Initiative Denkmalschutz: Gemeinde Mutters trägt Verantwortung für historisches Ortsbild

Die Gemeinde Mutters hat selbst eine kulturelle Verantwortung für das baukulturelle Erbe wahrzunehmen (gemäß „SOG“, dem Tiroler Stadt- und Ortsbildschutzgesetz). Wir bitten die Gemeinde Mutters - insbesondere den Bürgermeister Hansjörg Peer – nach dem vom Bundesdenkmalamt ausgesprochenen Abbruchverbot - von den Plänen der Zerstörung endgültig Abstand zu nehmen, die baukulturelle Verantwortung für den alten Gutshof am Kirchplatz zu übernehmen und diesen nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten zu erhalten. Die Enkelin von Alois Pfurtscheller, des Erbauers des neuen „Holer Lies‘n Luis Gutshof“ (sowie dessen Sohn Alois), Notburga Pfurtscheller hat größte dankbare Freude, dass das Denkmalamt tätig geworden ist. Eine Sanierung wäre wohl nicht nur für die Familien Pfurtscheller, sondern auch für alle Mutterer eine positive Ortsaufwertung für das alte Dorfzentrum. Außerdem empfiehlt die Initiative Denkmalschutz bei künftigen Flächenwidmungs- und Bebauungsplänen im Gemeindegebiet von Mutters besondere Rücksicht auf erhaltenswerte Altgebäude zu nehmen und dabei verstärkt das Tiroler Stadt- und Ortsbildschutzgesetz in Bezug auf „Schutzzonen“ (§ 8) und Erklärung zu charakteristischen Gebäuden“ (§ 3) anzuwenden.

Rückfragehinweis:

Markus Landerer und Claus Süss
Initiative Denkmalschutz
Verein für den Schutz bedrohter Kulturgüter
mobil: 0699 / 1024 4216 sowie 0676 / 740 43 27
www.initiative-denkmalschutz.at

Kontakt Notburga Pfurtscheller, mobil: 0699 / 1117 7933

Foto: „Holer Lies'n Luis Gutshof“ (im Kunstkataster Tirol als „Holerlies Hof“ bezeichnet), Kirchplatz 1, 6162 Mutters (Pol. Bez. Innsbruck-Land), November 2017, Fotograf: Simon Legner, CC BY-SA 4.0, Wikipedia; Direktlink zum Foto: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mutters_Kirchplatz_1.jpg

* Facebook-Seite der Bürgermeister-Partei „Wir Mutterer“, Posting vom 17.1.2020, 18:05 Uhr, siehe: https://www.facebook.com/wirmutterer

Siehe auch:

Bezirksblätter Tirol vom 17. Jänner 2020:
"Lösung eines alten Problems in Mutters":
https://www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge/c-lokales/loesung-eines-alten-problems-in-mutters_a3873483

 

 
Initiative Denkmalschutz
Verein für den Schutz bedrohter Kulturgüter
mobil: +43 (0)699 1024 4216
 
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(Autoren: Wolfgang Burghart und Gerhard Hertenberger)
 
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