Sehr geehrter Herr Vizekanzler Dr. Mitterlehner!
Danke für Ihre Antwort. Wie Sie sicherlich verstehen, sehe ich es als meine Aufgabe, als Obmann der österreichweiten Plattform "aktion21-ausria" pro Bürgerbeteiligung unsere Mitglieder vollinhaltlich zu informieren um Mutmaßungen und Vorurteile erst gar nicht aufkommen zu lassen. Ich schreibe Ihnen im Namen und Auftrag von tausenden Bürgern, die sich auf der Plattform "aktion21-austria" als Initiativen und Einzelmitglieder zusammengeschlossen haben und die die derzeitige Art und Weise wie über Bürger d´rübergefahren wird, so nicht mehr hinnehmen wollen.
Die Wissenschaftsdirektion A des Europa-Parlamentes bezeichnet in einer Aussendung diese Vorgehensweise z.B. beim Bau von Starkstromleitungen und Handy-Masten als " SITTENWIDRIG"
Ausdrücklich festhalten will ich die Tatsache, dass die "aktion21-austria" am Dialog interessiert und auf sachlicher Ebene auch jederzeit dazu bereit ist.
Bundesverwaltungsgesetz Reform: Warum wurden zu den Reformverhandlungen, wie in einer Demokratie üblich, keine Umweltorganisationen mit einbezogen, da ja auch das UVP-G massiv betroffen ist.
Wie kommt man überhaupt auf eine Begutachtungsfrist von 5 Tagen?
Wie soll die Aarhus Konvention umgesetzt werden, wenn die darin vertraglich festgelegten Bürgerrechte in die Reform nicht einfließen sondern im Gegenteil bestehende Rechte von Bürgern, Umweltanwaltschaften und Gemeinden massiv beschnitten werden?
Die Aarhus Konvention wurde im Jahr 2005 ratifiziert und ist somit verbindliches Völkerrecht - und nun 16 Jahre später wird verhandelt ??
Was wird da mit wem verhandelt, wenn schon alles ratifiziert ist??
Es besteht der Eindruck, dass in der EU und auch im Mitgliedsland Österreich der Bürgerwille missachtet und fast ausschließlich Konzerninteressen gewürdigt werden.
Wir Bürger wollen mitgestalten und nicht nur mitreden, wenn es unsere Umwelt und Lebensqualität betrifft, wir sind mündig und wollen nicht "besachwaltet" werden, wir ertragen die Wahrheit und brauchen keine (Amts)Geheimnisse, alles auch im Hinblick auf kommende Generationen.
Die Problematik in UVP-und Gerichtsverfahren mit Gutachtern welche drittmittelabhängig sind, beschreibt Prof.Schöndorf - Staatsanwalt a.D. - in seiner Broschüre "Die Fälscher - sie irren nicht, sie lügen"
sehr treffend.
Wir von der "aktion21-austria" sehen es als Verpflichtung an unsere Mitglieder in jeder Hinsicht auf Basis eines Rechtsstaates zu unterstützen und sie zu informieren, welche Rechte den Bürgern zustehen, obwohl es eine Bringschuld der Politik wäre, dies auch über die Medien zu tun.
Sie sehen, es gibt viele "Baustellen" die nur gemeinsam gelöst werden können - wir sind bereit.
In der Hoffnung, Sie nehmen das Dialog-Angebot an, erwarte ich Ihre Antwort.
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